MWM-Baustelle

BIM on the Road

BIM on the Road

Schon wieder Oktober und damit Hochsaison im Straßenbau. Als Bauleiter und Abrechner in einer Position gibt es da gerade sehr viel zu tun.

Wer dann die Überschrift „BIM on the Road“ liest, denkt sich bestimmt – ach lass mich mit den Blödsinn in Ruhe, das dauert noch.

Wer sich allerdings ein wenig mit dem Thema auseinander setzt weiß, es geht um Prozesse. Daher möchte ich heute mal meine Erfahrungen teilen und aufzeigen, wie man mit digitalen Methoden und ganz ohne BIM Ausschreibung mit eben dieser Methode seine Abrechnung  enorm beschleunigen kann.

Als ich vor 14 Jahren in die Bauabrechnung eingestiegen bin galt: „Das Aufmaß  bringt das Geld“.

Mittlerweile würde ich diesen Satz abändern auf: „Die Transparenz bringt das Vertrauen und das Geld“.

Ein partnerschaftliches Verhältnis von Auftraggeber und Auftragnehmer ist mir daher immer am wichtigsten. Um das Baugeschehen möglichst transparent darzustellen, werden bei uns die Stunden und Arbeiten mit der BAU-Mobil App vom Polier festgehalten. So können nicht nur die Lohn,- Gerätestunden verbucht werden, sondern auch noch die Tagesberichte ausgegeben werden.

BIM Bautagebuch

Eine weitere Schnittstelle zwischen Baustelle und Büro ist mittlerweile das Microsoft Teams geworden. Hier können sich alle Baubeteiligten austauschen und ihre Daten wieder finden. Dadurch das die Daten in der Cloud liegen, könnte ich auch quasi von jedem PC / Handy meine Unterlagen abrufen. Praktisch ist bei sowas immer, dass man seine Baustelle auch mit dem Endgerät synchronisieren kann, um die Daten auch offline zu bearbeiten. Unter Windows hat man so seine gewohnte Explorer Ansicht.

Synchronisation im Büro

Wie Anfangs erwähnt ist gerade Zeit ein Luxus den man sich nur schwer leisten kann. Beim Umsetzen von Abläufen kann der Abrechner/Vermesser nicht immer vor Ort sein. Daher kommt auf der Baustelle das EASY GIS zum Einsatz. Bei der GPS Lösung von "gpspoint"  hat man für unter 5000 € ein Werkzeug womit der Polier nicht nur auf den cm genau sieht, wo z.B. die Vorderkante Bord ist und diese dank 3D Linien auch abstecken kann, es kann auch gleich die verlegte Leitung aufnehmen und zusätzlich mit einem Foto versehen werden. Diese Daten wandern dann per Mausklick direkt ins Herzstück der Abrechnung, dem isl-baustellenmanager.

 

isl-baustellenmanager

Im isl-baustellenmanager kann die Vermessung vorbereitet und in 2D Linien und Flächen mit Abrechnungsattributen gezeichnet werden.

Vermessung mit dem isl-baustellenmanager

Dank der hinterlegten 3D Makros kann so z.B. eine Bordanlage mit einer 1 reihigen Rinne und Bord gleichzeitig gezeichnet werden. Ein enormer Mehrwert besteht allerdings darin, dass Zeitgleich ein 3D Model erzeugt wird. Aus diesem könnte man sich die Planums Fläche als DGM, für spätere Bodenberechnungen ausgeben.

Erzeugen eines 3D Modells

Die Mengen aus dem Plan können dann REB konform in die Mengenermittlung übertragen werden. Wenn wie bei meiner Baustelle die Bordanlagen schon sitzen, können auch die Flächen vom noch zu verlegendem Pflaster erzeugt werden und diese zukünftigen Projektphasen zu sortiert werden. So gibt es eine Abrechnung auf Knopfdruck mit Beendigung der Arbeiten Vorort.

Und wenn es dann doch noch ein paar Sachen gibt, die so nicht geplant waren, hat man zum Glück einen kleinen Helfer immer in der Hosentasche.

Mit meinem iPhone und der APP GEOAce von ITS GEO hat man einen Augmented Reality Viewer, mit dem sich 3D Modelle zentimetergenau abstecken lassen. Zusätzlich kann durch die Kombination von GNSS, Inertialtechnologie und Fotogrammetrie Objekte nicht nur durch klassisches Aufhalten des Antennenstabes, sondern auch direkt mit dem Fadenkreuz im Videobild erfasst werden. Das bedeutet, dass z.B. Gebäudeecken, Leitungsobjekte in einem Graben oder Schachdeckel auf einer vielbefahrenen Straße aus sicherer Entfernung von bis zu 10 Meter sofort und ohne zusätzliche Hilfsmittel präzise vermessen können. Wenn die Gruben mal komplexer werden, können Gruben auch gescannt werden.

 APP GEOAce von ITS GEO  APP GEOAce von ITS GEO mobile Ansicht

Aus diesem Scan kann ein 3D-Modell des Leitungsgraben erzeugt werden, oder man importiert sich die Punktwolke für das ISL Modell in den isl-baustellenmanager. Dort kann man mit den 3D Daten der Punktwolke, sein Abrechnungsmodell vervollständigen.

Punktwolke für das ISL Modell

Die Scans oder Fotos der Baugruben sollten auch als Baupunkt für die Nachwelt im localexpert24 angelegt werden. Auf dieser Plattform können Lokale Experten ihre Erfahrungen teilen und Licht unter die Baggerschaufel bringen.

Baupunkt im localexpert24

Und für spontane Aufmaße gibt es mit Aufmaß365 eine Möglichkeit, REB Mengenansätze mit jedem Endgerät aufzunehmen. Die erfassten Eingabedaten könnte man dann auch direkt als HVA Aufmaß ausgeben, oder gemeinsam mit dem AG Online bearbeiten – ähnlich wie beim EXCEL 365.

Aufmaße mit  Aufmaß365

So komme ich auch zum Fazit meines kleinen Exkurses. Man sollte im Kleinen Anfangen zu digitalisieren und versuchen seine einzelnen Prozesse zu verbinden. So entsteht am Ende ein Prozess  der die Abrechnung beschleunigen kann, für alle transparent ist und am Ende einen fast spielerisch auf größere BIM Projekte vorbereitet.

www.mwm.de

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