MWM-Baustelle


Uns beschäftigt zwischendurch immer das Thema der Rundung bei der Datenübergabe der Aufmaße und Mengen zwischen AG und AN.

Wir bekommene öfters einen Hilferuf vom Kunden, aber auch von Partnern und anderen Softrwarehäusern, mit der Bitte um Prüfung, warum nach der Aufmaß- und Mengenübergabe die Mengen-Summen und somit die Euro-Summen nicht passen.

In Deutschland gibt es seit 1979 die Verfahrensbeschreibung für den Datenaustausch der Aufmaße und Mengen zwischen Auftragnehmer und Auftraggeber, die REB 23.003 - Allgemeine Mengenberechnung. Die Daten werden mittels DA11- und X31-Datei ausgetauscht.

Wenn der Auftragnehmer die Mengen für eine Bauabrechnung an den Auftraggeber schickt, bekommt er ab und an eine Rückmeldung vom Prüfer, dass dieser nicht auf das gleiche Ergebnis der Mengenberechnung und somit auch nicht auf die Abrechnungspreise kommt. Der Prüfer moniert und streicht dann in der Mengenberechnung die Ergebnisse in der dritten Nachkommastelle, da sein Programm hier andere Ergebnisse auswirft.

Oftmals liegt dies in der unterschiedlichen Einrichtung der jeweiligen Programme auf Auftraggeber- und Auftragnehmerseite.

In der DA11-/X31-Datei sind keine Ergebnisse hinterlegt, sondern nur die Eingangswerte, z.B. für eine Rechteckfläche (Formel 04) sind das die Seitenlängen 2,980 und 4,770. Die Aufmaß- und Abrechnungsprogramme beim Auftragnehmer und die AVA- und Prüfprogramme beim Auftraggeber rechnen sich dann das Ergebnis selbstständig aus. 

Die DA11-/X31-Datei kann mit unserem kostenlosen Viewer angeschaut werden: https://www.mwm.de/download/mwm-mengen-viewer-free 

Der Ausgabejahrgang 1979 oder 2009 sollte in beiden Programmen gleich eingestellt sein. Die REB Ausgabe 1979 rundet nach jeder Berechnungszeile, die Ausgabe 2009 rechnet erstmal mit allen Nachkommastellen weiter und rundet erst zum Schluss die aufaddierten Ergebnisse der Berechnungszeilen.
Hierdurch ergeben sich dann die Mengen-Differenzen in der dritten Nachkommastelle.
Wenn die Position ein recht hohen EP hat, dann ergibt sich bei einer Mengen-Differenz von 0,001 entsprechend hohe Abweichung im Gesamtpreis der Abrechnung.

Ein Beispiel hierzu:

In der neuen REB 23.003 Ausgabe 2009 gibt es folgende neue Regelung zum Thema Rundung (Punkt 2.4, der Verfahrensbeschreibung REB 23.003 Ausgabe 2009):

„Ergebnisse werden bei der internen Berechnung nicht gerundet."

Das führt jetzt manchmal zu anderen Ergebnissen, als in der REB 23.003 Ausgabe 1979.

Beispiel Rundung in der REB 23.003
Die im Beispiel dargestellte Z-Summe der Ergebnisse aus Zeile 1 und 2 ergibt 10,422,
obwohl die manuelle Addition der gezeigten Ergebnisse (5,188+5,233) 10,421 ergibt.

Die Differenz ist wie folgt zu erklären:

Zeile 1: 2,980*4,770*0,365 = 5,188329
Zeile 2: 7,169*2,000*0,365 = 5,23337

Die Addition dieser Werte ergibt 10,421699 gerundet: 10,422.

Dies ist die neue Berechnungsmethode der Ausgabe 2009. Es wird intern mit allen Nachkommastellen gerechnet. Jedes Ergebnis wird jedoch bei der Anzeige oder beim Ausdruck auf 3 Nachkommastellen gerundet ausgegeben.

In der REB 23.003 Ausgabe 1979 war die Berechnung wie folgt:

Zeile 1: 2,980*4,770*0,365 = 5,188
Zeile 2: 7,169*2,000*0,365 = 5,233

Die Addition dieser Werte ergibt 10,421

 

Wenn gerundet wird, erlaubt die REB nur eine Rundung auf 3 Nachkommastellen - egal welche Abrechnungseinheit hinterlegt ist.

Eine Rundung anhand von Abrechnungseinheiten - man kennt es aus der VOB/C - ist nicht zulässig, wenn Abrechnungsprogramme genutzt werden.

Wenn in beiden Programmen die gleiche Verfahrensbeschreibung - also 1979 oder 2009 - eingestellt ist, werden keine Abweichungen vorkommen. 

In MWM-Libero finden Sie dies über Menü "Projekt" und hier über den Eintrag "Eigenschaften". MWM-Libero achtet strickt auf die REB-Vorgaben.